Tauchlexikon
Unser Tauchlexikon für Einsteiger
A
Alveolen
Die Lungenbläschen (medizinisch Alveolen) sind die strukturellen Elemente der Lunge, in denen bei der Atmung der Gasaustausch zwischen Blut und Alveolarluft erfolgt.
Apnoetauchen
Beim Apnoetauchen oder Freitauchen atmet der Taucher vor dem Abtauchen ein und benutzt im Gegensatz zum Gerätetauchen nur diesen einen Atemzug. Den Zeitraum des Luftanhaltens bezeichnet man als Apnoe.
Atemminutenvolumen (AMV)
Mit Atemminutenvolumen oder Atemzeitvolumen wird das Volumen an Atemluft bezeichnet, das pro Zeiteinheit, hier in einer Minute, ein- und wieder ausgeatmet wird.
Aufstiegszeit
Ist die Nettozeit des Auftauchens und errechnet sich aus der Aufstiegsgeschwindigkeit und der Tauchtiefe.
Auftrieb
Ist die Gewichtskraft des eingetauchten Körpers kleiner als die des verdrängten Wassers, so steigt der Körper auf und schwimmt an der Oberfläche.
Austauchzeit
Ist die Zeit vom Verlassen der Tauchtiefe bis zum Erreichen der Oberfläche inklusive aller Auftauchpausen.
B
Bar
Ist die gestzliche Einheit des Drucks.
Barotrauma
Ein Barotrauma (= Druckverletzung) ist eine Gesundheitsstörung, die durch Änderungen des Umgebungsdrucks und dessen Auswirkungen auf luft- oder gasgefüllte Hohlräume und deren Hüllen bei Lebewesen, einschließlich des Menschen, verursacht wird.
Buddy Check
Ist ein Sicherheitscheck vor jedem Tauchgang, der mit dem Tauchpartner durchgeführt wird.
Berstscheibe
Berstscheiben sind Drucksicherungen (= eine Art Sollbruchstelle), die einen Behälter oder ein System vor schädigendem Über- oder Unterdruck schützen, indem eine Einmal-Membran zerbirst.
Balancierter Atemregler
Dieser Atemregler arbeitet ohne Einfuß von Umgebungsdruck oder Druck im Druchlufttauchgerät. Der Atemwiederstand bleibt während des kompletten Tauchgangs konstant.
Brevet
Wird am Ende eines absolvierten Kurses als Nachweis für die jeweilige Ausbildungsstufe ausgehändigt.
Boje / Abstiegsleine
Wird von Booten zum Anlegen ohne Anker benutzt und von Tauchern als visuelle Referenz verwendet.
C
Capillarer Tiefenmesser
Wird vor allem beim Tauchen in größerer Höhe verwendet. Der Meßbereich zwischen 0 m und 10 m ist sehr genau.
Caissonkrankheit
siehe Dekompressionskrankheit
Cavediving
Das Höhlentauchen (= Tauchen in einer Umgebung ohne direkten Weg zur Oberfläche) bedeutet, dass in wassergefüllten, natürlichen oder künstlichen Höhlen getaucht wird und zwar jenseits der Zone mit natürlichem Licht (totale Finsternis).
Charles Gesetz
Das Volumen einer bestimmten Stoffmenge eines idealen Gases ist bei konstantem Druck direkt proportional zur Temperatur.
Closed Circuit Rebreather
Die komplette ausgeatmete Luft wird in einem geschlossenen Kreislauf wieder aufbereitet.
Crossover
Seminar mit abschließender Prüfung für Tauchlehrer, die die Lizenz eines anderen Verbandes erwerben wollen.
D
Dalton
Gesetz von Dalton = Der Gesamtdruck eines Gases ist die Summe der Teildrücke seiner Bestandteile.
DAN
Abkürzung für die Taucher-Rettungsorganisation Divers Alert Network.
Dekompression
Als Dekompression bezeichnet man beim Tauchen die kontrollierte Verminderung des Drucks zur Verhinderung der Dekompressionskrankheit.
Dekompressionskrankheit
Als Dekompressionsunfall oder -krankheit werden verschiedene Verletzungen durch Einwirkung von Überdruck beziehungsweise von zu schneller Druckentlastung bezeichnet. Die Verletzungen treten vor allem bei Tauchunfällen auf und werden deshalb auch als Taucherkrankheit oder Caissonkrankheit bezeichnet. Die gemeinsame Ursache aller Dekompressionsunfälle ist die Bildung von Gasblasen im Körperinneren.
Dekompressionspausen / -stopp
Der Dekompressionsstopp (kurz Deko-Stopp) ist ein absichtliches Verweilen in einer bestimmten Wassertiefe während der Dekompression. Dabei wird das im Gewebe gebundene Gas durch den verminderten Druck in geringerer Wassertiefe langsam abgeatmet, sodass danach gefahrlos bis zum nächsten Deko-Stopp oder zur Oberfläche aufgetaucht werden kann.
Dekompressionszeit
Ist die Zeit auf bestimmten Tiefen (z. B. 3 m, 6 m, 9 m), die laut Tabelle oder Computer zum Entsättigen eingehalten werden muss.
Druckausgleich
Entsteht durch das Zuhalten der Nase und dem Pressen von Luft durch die Ohrtuben ins Mittelohr.
Druckluftflasche
Muß der Druckbehälterverordnung und mehreren DIN-Normen entsprechen. Sie müssen für einen Fülldruck von mindestens 200 bar zugelassen sein. Die Taucherweste muß eine Druckluftflasche besitzen. Sie dient zum raschen Füllen der Weste im Notfall. Die Flasche besteht entweder aus Stahl oder Aluminium mit mindestens 0,5 l Volumen. Sie muß vom TÜV abgenommen sein und ein bauartzugelassenes Ventil besitzen. Am Anschlußstück zur Weste soll sich ein Rückschlagventil befinden, das das Eindringen von Wasser in die leere Westenflasche verhindert.
Druckzunahme
Im Wasser beträgt die Druckzunahme 1 bar pro 10 m Wassertiefe.
E
Entlüften
Beim Entlüften entweicht die Luft aus dem Tarierjackt.
Essoufflement
Als Essoufflement (= Atemlosigkeit, Kurzatmigkeit) wird eine oft beim Tauchen auftretende Störung bezeichnet, die letztlich in eine Stickstoffvergiftung führt und schwerwiegende Störungen bis hin zur Bewusstlosigkeit münden kann.
F
Finimeter
Ist die analoge oder digitale Anzeige, die den Flaschendruck im Druckluftgerät anzeigt.
G
Grundzeit
Ist der Zeitraum vom Verlassen der Wasseroberfläche beim Abtauchen bis zum Beginn des Austauchens.
Gonzo Effekt
Der '''Gonzo-Effekt''' beschreibt ein übertriebenes, paralleles Hervortreten der Augäpfel aus den Augenhöhlen aufgrund einer akuten Verkrampfung der Anusmuskulatur. Häufig zu beobachten in Extremsituationen (z. B. beim Tauchen), in denen die betroffene Person mit der Situation überfordert ist.
H
Henry Gesetz
Bei konstanter Temperatur steht die Menge des in der Flüssigkeit gelösten Gases im Sättigungszustand in direktem Verhältnis zum Druck des über der Flüssigkeit stehenden Gases.
Hypoxie
Der Begriff Hypoxie bezeichnet die den ganzen Körper oder Teile davon betreffende Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff.
I
Inflator
Er ist ein Bestandteil der Tarierweste und hat die Aufgabe, die Tarierweste mit Luft aus der Pressluftflasche zu füllen sowie Luft aus der Weste abzulassen. Die Luft kann auch mit dem Mund über den Inflator geblasen werden.
Inflatorschlauch
Dieser Schlauch ist an der ersten Stufe des Atemreglers montiert wird mit dem Inflator an der Tarierweste verbunden.
J
Jacke
Gehört zur Tauchergrundausrüstung und dienst dazu, den Taucher vor Kälteeinflüssen unter Wasser zu schützen.
K
Kompressor
Auch Atemluftkompressor genannt und dient zur Verdichtung von Atemluft und zur Befüllung von Tauchgeräten.
L
Luftdusche
Die Luftdusche eine Funktion eines Atemreglers, bei der auf Knopfdruck Luft in den Mundstückbereich eingeschossen wird, um eingedrungenes Wasser zu entfernen
Lift Bag
Lift Bag wird auch Luftsack bezeichnet. Dieser Luftsack bestehend aus Kunstoff und dient entweder als Oberflächenmarkierung oder auch als Transportmittel von schweren Objekte, welche vom Meeresboden hochgezogen werden. Der Luftsack wird mit Luft gefüllt und erhält somit Auftrieb.
Logbuch
Dient zur Dokumentation und als Nachweis der Tauchgänge.
Long John
Ganzkörper-Nasstauchanzug.
LPI
Niedrig-Druck-Inflatorschlauch; dieser Schlauch versorgt den Inflator mit Luft aus der Druckluftflasche, um die Tarierweste mit Luft zu füllen (siehe Inflator.).
Lungenautomat
Der Atemregler, auch Lungenautomat genannt, ermöglicht das Atmen eines unter Druck stehenden Atemgases (Atemluft) unter Wasser. Dazu wird das Atemgas aus der Druckgasflasche durch den Atemregler auf den in der Umgebung herrschenden Druck reduziert.
Die erste Stufe reduziert den Flaschendruck von meist 200 bis 300 bar, auf einen Mitteldruck von rund 4 bis 12 bar (abhängig vom Hersteller) über dem Umgebungsdruck. Die zweite Stufe reduziert den Mitteldruck dann auf wenig über dem Umgebungsdruck.
Luftkomposition
Setzt sich aus verschiedenen Gasen in der Atemluft (21% Sauerstoff und 79% Stickstoff) zusammen.
M
Medic First Aid
Der Erste Hilfe Kurs des Tauchausbildungsverbandes PADI.
Mitteldruckabgang
Liefert unter einem reduzierten Druck Luft über Schläuche, die an solchen Abgängen angeschlossen sind. Daram montiert sind die 2.Stufe des Atemreglers, der Okopus, der Inflator der Tarierweste, den Inflatorventilen des Trockentauchanzuges usw.
MOD
Ist die Abkürzung für die englischen Wörter "Maximum Operating Depth" = die maximale Tauchtiefe.
Mundstück
Gehört zum Ausstatungsmerkmal eines Atemreglers (zweite Stufe) und des Schnorchels.
N
Nasstauchanzug
Ein eng anliegender Neoprenanzug in unterschiedlichen Matreialstärken, bei dem Wasser eindringt. Es bildet zwischen Haut und Anzuginnerem durch die eigene Körperwärme eine wärmeisolierte Schicht. Bei schlecht sitzenden Anzügen kann es zu einem vorzeitigen Auskühlen des Körpers kommen.
NASDS
1961: John Gaffney gründet in den USA die NASDS (National Association of Scuba Diving Schools)
NDL
Als "No Decompression Limit" bezeichnet man die maxi. Grundzeit, die ein Taucher in einer bestimmten Tiefe tauchen kann, ohne einen Sicherheitsstopp durch zu führen.
Neopren
Neopren bestehend aus synthetischer Kautschuk, welches zur Herstellung von Neoprenanzügen verwendet wird.
Nitrox
Nitrox oder Enriched Air Nitrox (EAN/EANx) ist ein Atemgasgemisch mit erhöhtem Sauerstoffgehalt (mehr als 21%). Nitrox setzt sich aus Stickstoff (Nitrogen) und Sauerstoff (Oxygen) zusammen.
Nullzeit
Diese beschreibt beim Tauchen mit Drucklufttauchgerät (DTG) die in der Dekompressionstabelle vorgegebene Zeitspanne für das Tauchen ohne einen Dekompressionsstopp. Die Nullzeit ist abhängig von der Tauchtiefe. Je tiefer der Taucher taucht, desto kürzer wird die Nullzeit. Ab einer Tiefe von 51 m gibt es theoretisch für den Taucher keine Nullzeit mehr.
O
Oktopus
Als Oktopus bezeichnet man einen zweiten Atemregler zur Gewährleistung einer alternativen Luftversorgung. Er kommt zum Einsatz, wenn beispielsweise der Hauptatemregler Probleme verursacht oder ausfällt oder um im Notfall einen Tauchpartner mit Luft versorgen zu können.
P
Partialdruck
Dieser Druck ist der Druckanteil eines Gasbestandteils, den eine Komponente eines Gasgemischs zum Gesamtdruck in der Gasphase dazusteuert. Dieser Partialdruck, auch Teildruck genannt, wird meist für den Gasraum über einem Flüssigkeitsgemisch (zum Tauchen) angewandt. Die Summe der Partialdrücke ergibt den Gesamtdruck.
Pressluft
Bezeichnet man die komprimierte "normale" Atemluft, welche mit hohen Druck in eine Druckluftflasche gepresst wird.
Pressluftflasche
Die Pressluftflasche ist ein Vorratsbehälter für komprimierte Atemluft.
R
Recreational Diving
Im deutschen Sprachgebrauch heisst es Sporttauchen. Diese Tauchrichtung wird ohne Dekompressionsstopps bis max. 40 m Tiefe ausgeführt.
Recreational Scuba Training Council
1987 beschloss die Mehrheit der Tauchverbände in den USA die Gründung einer “non profit” Agentur, bekannt als die Recreational Scuba Training Council (RSTC). RSTC-Mitglieder bilden weltweit mehr als 85% aller Taucher aus. NASDS/ DSI ist RSTC Gründungsmitglied zusammen mit IDEA, PADI, PDIC und SSI und dadurch berechtigt weltweit auszubilden
S
SafeAir
SafeAir ist Luft, welche mit Sauerstoff angereichert ist. Eine SafeAir-Mischung hat mind. 22% und maximal 50% Sauerstoffanteil. SafeAir ist in jedem Fall ein saubereres Atemgas als normale Luft, da zur Herstellung wesentlich mehr Filterung und größere Sorgfalt erforderlich sind. SafeAir ist kein "Mischgas", welches nur von Berufstauchern eingesetzt wird. Es kann von jedem, im Umgang mit diesem Gas trainierten Sporttaucher genutzt werden.
Schnellablassventil
Dieses Ventil ist eine Sicherheitseinrichtung, welches an der Tarierweste (auch Tarierjacket genannt) angebracht ist, um sehr schnell viel Luft aus der Weste entweichen zu lassen.
Schnellabwurfsystem
Dieses System wird in Notfällen zum Abwerfen des Gewichtssystems verwendet.
Sporttauchen
Sporttauchen beinhaltet das Tauchen als Breitensport im Gegensatz zum Berufstauchen. Im Vordergrund stehen körperliche Betätigung, Spaß und das Erleben der Unterwasserwelt. Grundsätzlich wird zwischen Gerätetauchen und Apnoetauchen ohne technische Hilfsmittel unterschieden, wobei Letzteres auch als Leistungssport betrieben wird. Sporttauchen unterliegt in einigen Ländern besonderen gesetzlichen Regelungen und Bedarf einer besonderen Ausbildung sowie einer Genehmigung für den jeweiligen Tauchplatz.
Staubschutzkappe
Diese befindet sich auf der 1.Stufe und soll das Eindringen von Wasser und Fremdkörpern verhindern.
T
Tarierjacket
Das Tarierjacket (auch Jacket genannt), ist ein Teil der Tauchausrüstung. Mit ihrer Hilfe, durch Einblasen oder Ablassen von Luft, kann der Taucher in jeder Tiefe seinen Auftrieb genau regulieren und austarieren. Außerdem dient die Tarierweste als Tragegestell für die Druckluftflasche. An der Wasseroberfläche hilft die aufgeblasene Tarierweste dem Taucher, ohne großen Aufwand über Wasser zu bleiben, allerdings sind Tarierwesten mehrheitlich keine Rettungswesten, welche auch verletzte oder ohnmächtige Personen vor dem Ertrinken bewahren
Tauchmaske
Die Tauchmaske ist Teil einer Tauchausrüstung und gehört zur Grundausstattung (ABC-Ausrüstung) eines Tauchers.
Technical Diving
Unter technischem Tauchen (TecDiving, Tek-Tauchen o.ä.) kann man eine andere Form des fortgeschrittenen Sporttauchers bezeichnen, bei denen zusätzlich oder spezielle Taucherausrüstung eingesetzt wird; hierfür ist einspezielles Training ist erforderlich!
Trimix
Trimix ist ein spezielles Atemgasgemisch aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium, welches im technischem Tauchen benutzt wird, um große Tiefen bis ca. 130 m Tiefe zu erreichen.
Trockentauchanzug
Ein Trockentauchanzug ist ein spezieller Tauchanzug und dient dazu, dass der Taucher auch unter Wasser trocken bleibt. Er wird in sehr kalten Umgebungen unter Wasser eingesetzt.
Tieftauchgang
Tieftauchen bezeichnet das Unterschreiten einer bestimmten Wassertiefe beim Gerätetauchen, zu der es ein spezielles Training und eine gesonderte Ausbildung notwendig ist.
V
Valsalva Methode
Als Valsalva-Methode (= Valsalva-Versuch) bezeichnet man die forcierte Exspiration gegen die verschlossene Mund- und Nasenöffnung bei gleichzeitigem Einsatz der Bauchpresse. Diese Methode dient zum Druckausgleich durch leichtes Ausatmen durch zugehaltene Nase.
VIST
Verband Internationaler Sporttaucher (VIST) wurde 1995 gegründet und ist Partner vom CMAS-Baltic
W
Wechselatmung
Die Wechselatmung ist eine Rettungstechnik beim Tauchen, wenn ein Tauchgerät ausfällt und daher zwei Taucher aus nur einem Atemregler atmen müssen.
Y
Yoke
Ist die englische Bezeichnung für ein INT-Ventil.
Z
Zylinder
Ist ein Tank / Behältnis, der die verdichtete Atemluft enthält.